Einen festen Wohnsitz in Thailand von Deutschland aus zu finden scheint unmöglich. E-Mail-Verkehr geht nur seeehr laaangsam, die Websites sind größten Teils auf Thai und viele Unterkünfte sparen sich den Übersetzungsstress und haben erst gar keine. Meine klare Empfehlung: Suche vor Ort! Und mache Dir keine Sorgen, dass das nicht klappen sollte.
Aus Amerika kenne ich es, dass man ganz bequem die Universität fragt, ob man einen lauschigen Platz im Studentenwohnheim inkl. Mealplan und Roommate bekommt. In Thailand ist das anders. Kommunikation mit der Universität fand im Vorfeld überhaupt nicht statt. Asia Exchange kann bei der Wohnungssuche auch nicht helfen. Allerdings bekommst Du auf Anfrage eine Liste mit möglichen Unterkünften, die Du bei Ankunft anfragen kannst.
TIPP 1: Frühe Anreise
Eben weil Du nur vor Ort nach Wohnungen gucken kannst, reise lieber ein paar Tage vor Universitäts-Start an. Und auch wenn das nicht klappt, keine Sorge: Irgendwie klappt immer alles.
1. Schritt zur Wohnung: Ein Hotel in der Nähe der Universität buchen
Auch wenn sich nun rausstellte, dass meine Internet-Bekanntschaften in Wirklich keine Mörder, Drogendealer oder Oberhäupter eines Schlepperclans sind (manchmal bin ich doch sehr melodramatisch), wurde es Zeit für die richtige Wohnungssuche. Die Siam University liegt direkt an der BTS Haltestation Bang Wa, im Stadtteil: Pakkhlong Phasi Charoen. Schaut am besten bei booking.com vorbei und sucht Euch eine Unterkunft in der Nähe aus. Eins vorweg: das Bed by BTS kann ich nicht empfehlen – außer man steht auf Ameisen in den Lacken.
TIPP 2: Kontakt zu Mitstudenten suchen
Lasst Euch von Asia Exchange die Kontaktdaten Eurer Mitstudenten geben oder stalked sie auf Facebook in Gruppen Eurer Auslands-Unoversität. So habe ich meinen Mitstudenten Peter kennengelernt, mit dem ich gemeinsam auf Wohnungsbesichtigung ging.
2. Schritt zur Wohnung: Besucht die von der Siam University vorgeschlagenen Unterkünfte
Bevor ich nach Bangkok gekommen bin, hatte ich eigentlich vor, mir die günstigste Unterkunft zu suchen, die es gibt. In der Siam University Facebook Gruppe gab es einige Vorschläge für besonders günstige „Condos“. Einzimmer-Appartements gibt es schon für etwa 80,- €/ Monat, jedoch ohne warmes Wasser. Dafür wahrscheinlich aber mit kaputtem Türschloss. Als ich nun in Bangkok angekommen bin und mich der Kulturschock mit voller Wucht traf, entschied ich mich dann doch dazu, in eine Wohnung mit westlichem Standard zu ziehen. Und einem Pool. Und Fitnessstudio. Und Dachterrasse. Und … Ziel nicht ganz erreicht.
Der Appartementkomplex Supalai Park war für mich die beste Entscheidung und ich würde es immer wieder tuen. Dieser wurde uns von ehemaligen Studenten und auch unserer Agentur Asia Exchange wärmstens ans Herz gelegt. Der Supalai Park ist eine Kette von Wohnkomplexen. Es gibt drei davon in Bangkok, wobei mein Appartementkomplex der billigste ist. Das liegt leider an der Lage. Bang Wa ist nicht unbedingt das schönste Viertel, hier gibt es nicht viel außer ein paar Straßenstände, keine Clubs oder Bars, dafür aber auch kaum Touristen. Leider liegt es relativ außerhalb der Stadt. Dafür ist man in 5 Minuten zur Uni gelaufen. UND: Glücklicherweise wohnen wir direkt an der BTS Station und sind mit dem Skytrain in 25 Minuten im Stadtzentrum. Ansonsten teilen wir uns immer zu viert ein Taxi, wenn wir abends feiern gehen. 3 Euro pro Fahrt kann man schon verkraften.
Rechts vom Eingang sitzt das grüne Maklerbüro Tophit Condo. Mr. Makler kann gutes Englisch sprechen, ist super bemüht, setzt sich für uns ein und hat uns bisher in keinster Weise über den Tisch ziehen wollen. Zuerst schaut man sich alle Wohnungstypen an, entscheidet sich dann für eine und schon kann der Vertrag aufgesetzt werden. Die erste Miete plus Kaution wird bar vor Ort gezahlt. Die darauffolgenden auf der Bank eingezahlt. Das geht auch ohne thailändisches Konto. Tatsächlich befindet sich die Bank auf dem Campus, sodass ihr da überhaupt keine Probleme haben werdet.
TIPP 3: Auch auf dem Wohnungsmarkt feilschen
Nicht nur auf dem Markt wird gefeilscht. Auch bei der Wohnungssuche. Normalerweise muss man die Wohnung für 4 volle Monate anmieten. Ich konnte Herrn Makler überreden, dass ich nur 3 Monate bleibe ohne dafür einen Aufschlag zahlen zu müssen.
3. Schritt zur Wohnung: Einziehen und pünktlich seine Rechnungen zahlen – auf verschiedenste Wege
Für meine Ein-Zimmer-Wohnung mit Balkon, Bad und Küche zahle ich monatlich etwa 300,- € inklusive Strom und Wasser. Doch mehr als geplant, aber auf Sauberkeit, Sicherheit und ein vernünftiges Klo wollte ich nicht verzichten … Zudem gehören noch Swimmingpool, Fitnessstudio, Dachterasse und Concierge zur Ausstattung dazu.
Die Wasserkosten sind ein Witz: pro Monat habe ich etwas 20 BHT bezahlt, also quasi 0,- €. Bezahlt wird bar in einem Büro, das zum Supalai Park gehört und sich irgendwie hinten im Keller befindet. Die Leute hier kümmern sich übrigens auch um Deinen Fingerprint für den Eingang und Deinen Wohnungsschlüssel. All das macht Herr Makler mit Dir zusammen.
Meine Stromrechnung (etwa 90 BHT pro Monat, wenn man sparsam ist und den Kühlschrank nicht benutzt, weil man eh immer nur Street Food isst #sparfuchs) zahle ich im Supermarkt 711. Kein Witz, hier kann man sogar Flugtickets im Supermarkt kaufen.