Als Rügen-Kind gehört das Baden in Flüssen und Seen nicht zu meinen liebsten Badespots, aber bei 38 Grad ist mir das Gewässer dann auch egal. Baden in der Mosel ist zwar nicht ganz ungefährlich, aber erlaubt und auch die Wasserqualität der Mosel ist in Ordnung. Du musst nur die Werte der Blaualgen im Blick haben! Auf unserem Mosel Roadtrip von Kröv über Traben-Trabach bis nach Mosel-Islands in Treis-Karden habe ich schöne Badestellen entlang der Mosel gesehen und fast alle selbst getestet. Hier sind meine Top 5 Badestellen und Badeseen entlang der Mosel.
Ist Baden in der Mosel erlaubt?
Die erste Frage lautet: Kann ich überhaupt in der Mosel baden? Generell ist das Baden in der Mosel erlaubt, aber nicht ganz ungefährlich. Es gibt teilweise gefährliche Unterströmungen, Stellen, an denen es Sog gibt und natürlich auch viele Binnenschiffe und Motorboote, die die Mosel entlangfahren. Wenn Du aber schön brav am Ufer bleibst, ist alles in Ordnung.
Wie ist die Wasserqualität der Mosel?
Die Wasserqualität der Mosel wurde mit Güteklasse zwei (geringe Belastungen) eingestuft. Allerdings gibt es in der Mosel, wie auch in anderen fließenden Gewässern, oft Blaualgen. Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern Bakterien, die sich massenhaft verbreiten, wenn die Wassertemperatur ansteigt. Die sind im geringen Maße nicht lebensgefährlich, können aber zu Quaddeln auf der Haut, Bindehautentzündung, Reizung der Schleimhäute, Durchfall und Erbrechen führen. Nur wenn das Wasser mit den Blaualgen getrunken wird, kann es lebensgefährlich werden.
Achtung: Blaualgen in der Mosel
Also behalte im Blick, wie die aktuelle Blaualgen-Situation ist – das ändert sich stetig. Wenn das Ufergebiet eine deutlich grüne Färbung und geringe Sichttiefe hat, solltest Du NICHT baden gehen. Stand August 2020: Der Blaualgenwert der Mosel hat die kritische Stufe erreicht – gerade jetzt bitte nicht in der Mosel baden gehen.
Badestellen entlang der Mosel – wenn keine Blaualgen-Gefahr!
Auf unserem Weg von Kröv über Traben-Trabach nach Treis-Karden sind wir an folgenden Badestellen vorbei gekommen:
#1 Badestellen entlang der Mosel: Badesee Pulvermaar
Wenn Du kein Fan vom Baden im Fluss bist – was ich übrigens auch nicht unbedingt bin – dann hast Du noch die tollen Maare in der Nähe der Mosel. Maare sind die Vulkanseen oder auch die „Blauen Augen“ der Eifel. Sie sind vor etwa 25.000 Jahren entstanden und sehen von oben aus wie blaue Augen mit ihrer tiefblauen Farbe und kreisförmigen Form. Insgesamt gibt es hier 12 Maareseen in der Region, man kann aber in nur wenigen baden – alle anderen stehen unter Naturschutz. Die Pulvermaar ist mit 72 Meter Tiefe nach dem Bodensee und den Alpenvorseen der tiefste See Deutschlands und mit 37,7 ha Wasserfläche die größte Maar der Eifel.
Jede Maar, in der gebadet werden kann, hat ein eigenes Freibad für das man Eintritt zahlen muss und gerade während Corona-Zeiten ein Onlineticket braucht. Da die leider alle schon Tage im Voraus ausverkauft waren, sind wir auf Gut Glück zur Pulvermaar gefahren – der letzte Maar, bevor es dann zur Mosel geht. Unterhalb des Campingplatzes hatten wir Glück. Es ist zwar nicht einfach da reinzukommen (Du musst dich an einer Wurzel festhalten und schauen, dass Du nicht ausrutscht) und Du kannst dort auch nicht schön liegen, aber für einmal baden reicht es allemal. Das Wasser ist gar nicht mehr so kalt, dafür schön samtig und die Farbe erst! Auf jeden Fall ein lohnender Stopp auf dem Weg zur Mosel – Baden in einem Vulkansee, das gibt es nur in der Eifel.
#2 Badestellen entlang der Mosel mit Strand-Feeling: Klosterruine Stuben
Wenn Du nun vom Süden kommend Richtung Bremm fährst und kurz vorher dann über die Brücke nach Neef abbiegst, kommst Du auf einen Campingplatz. Einfach durchfahren bis zur Klosterruine Stuben – die ist sogar überall ausgeschildert. Du kannst direkt vor der Ruine parken und runter an einen echten Strandabschnitt gehen – sogar Maps.Me hat die Stelle hier als Strand ausgewiesen.
Überlebens-Tipps für Deinen Badebesuch
#1 Tipp Baden in der Mosel: Vorsicht! Die vorbeifahrenden Boote können große Welle produzieren, die dann den gesamten Strandabschnitt unter Wasser setzten – das mussten wir schmerzlich erfahren, als unser Rucksack und alle Handtücher pitschnass wurden.
#2 Tipp Baden in der Mosel: Da hier auch gerne die Einheimischen sind, wird es zudem schnell voll. Am besten alles im Auto lassen und nur mit einem Handtuch kurz ins Wasser springen.
Übrigens ist die Klosterruine Stuben mit den vielen vielen Weinbergen und -feldern drumherum ein sehr schönes Fotomotiv.
Leider lagen wir im August schon eher wie die Sardinen am Ufer – es war echt voll! Am zweiten Tag sind wir nicht bis zur Klosterruine Stuben gefahren, sondern haben auf halben Weg gehalten. Dort sind auch zwei Stellen, zu denen Du ganz einfach kommst und direkt ins Wasser springen kannst – mit viel Platz.
#3 Badestellen entlang der Mosel: Bruttig bei Bremm
Weiter geht es mit dem Auto Richtung Treis-Karden. Noch unterhalb von Cochem findet sich der Ort Bruttig östlich vom Fluss. Hier findet sich die breiteste und längste Badestelle entlang der Mosel – viel Platz und weniger von Wellen der Boote heimgesucht und natürlich auch mit Blick auf die Weinberge.
#4 Badestellen entlang der Mosel mit Insel-Feeling: Mosel Island
Unser Ziel war an diesem Wochenende der Campingplatz Mosel-Islands bei Treis-Karden. Hier dürfen auch Tagesgäste nach Anmeldung auf die Insel. Ganz im Süden von Mosel-Islands ist ebenfalls eine relativ geschützte Badestelle mit etwas Sand aufgeschüttet, ein durch Steine gesicherte Bereich für Kinder, eine riesige Grünfläche zum Liegen und schattige Plätzchen unter den Bäumen.
Übrigens haben wir hier in einem Schlaf-Fass übernachtet – definitiv mal eine Übernachtung mal anders und auch für Nicht-Camping-Freunde wie mich geeignet.
#5 Badestellen entlang der Mosel: hinter Kövenig
Von Traben-Trabach nach Kövenig sind es mit dem Auto etwa 7 Minuten. Wenn Du noch ein Stück weiter fährst kommst Du bald an eine kleine freie Stelle mit Kiessteinen vorbei, auf der Du prima liegen und ganz leicht in die Mosel einsteigen kannst.
8 Kommentare
Bei uns in der Elbe ist das Baden nur am sogenannten „Elbe-Badetag“ erlaubt – und dann auch nur in einem stillen Elbarm. Und wenn ich mir die Strömung am Hauptfluss so anschaue, ist das wohl auch gut so.
Hallo Cornelia,
in der Elbe würde ich auch nicht so gerne baden gehen 😀 Witzig, dass es einen einzigen Tag dazu gibt. Fahren da dann weniger Schiffe oder warum gibt es den Tag?
Liebe Grüße
Lisa
Mich würde die Badestelle mit Blick auf die Klosterruine am meisten reizen 🙂 Da kann man das kühle Nass genießen und einen schönen Ausblick! Ich selbst war wissentlich noch nicht an der Mosel! Aber sag niemals nie!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana,
jaah, das fand ich dort auch am schönsten. Man muss nur auf seine Sachen und die Wellen achten 😀
Lieben Gruß
Lisa
Das sind ja tolle Tipps! Ich wusste auch nicht, dass man in der Mosel baden darf und hätte irgendwie auch angenommen, dass das nicht geht. Umso cooler, dass es auch so schöne Badestrände gibt – auch wenn man wegen der Strömung und der Blaualgen aufpassen muss. Blaualgen haben wir hier an meinem Lieblingssee in Hannover leider auch oft. Bisher sind wir in diesem Jahr aber noch verschont geblieben.
Liebe Miriam,
dachte ich auch erst, aber ich habe überall Menschen baden sehen und dann mal gegoogelt. Man darf eben nicht weit rausschwimmen und aufpassen. Würde das Schwimmen dann eher als Planschen bezeichnen 😉
Ein Glück – hoffentlich bleibt das so! Hattest Du mal Probleme mit den Blaualgen?
LG
Lisa
Ja die Menschen werden sich wieder an die alten schönen Stellen besinnen. Das sind jedenfalls schöne Bade Gegenden. So hat wohl jedes Bundesland seine schönen Seiten. Toll.
Liebe Marion,
ja genau, so ist es. Die Eifel und die Mosel – das sind schon tolle Gegenden 🙂
Liebe Grüße
Lisa