Heute ist wirklich nicht viel passiert. Ich habe bis 9 Uhr ausgeschlafen und endlich wieder gutes Toast zum Frühstück gehabt. Dann stand Schlendern und das erste Sushi in Japan essen auf dem Plan. Die Zugfahrt nach Takayama war ein Augenschmaus. Und dann endete der Tag mit einer Überraschung.
Nagoya-Reisetipp Nr. 2: Shoppen in Osu Kannon
Was man hier in Japan mal gemacht haben muss, ich meinem Freund später aber nicht antuen will: Shopping-Arkaden. Hier ist es typisch, dass kleine Läden und größere Kaufhäuser in einer langen Straße aufgereiht und überdacht sind.
Von Klamotten über Elektronik bis Kuriositäten und Essen gibt es hier alles. Da mir aber wieder schnell aufgefallen ist, dass ich mit meiner 38 eh in nichts reinpassen werde, ist mir die Lust auch bald vergangen.
Ich schlendere nur durch Läden, die keine Größen haben, wie „Alice on a Wednesday“ (ein Shop im Alice im Wunderland-Design inklusive winziger Eingangstür) oder einem Laden nur für Sticker und Patches. Gekauft habe ich mir ein Haarband für 3,51 €. Vielleicht ist das ganz gut, um meine schwitziges Gesicht zu verstecken.
Japan-Reisetipp Nr. 2: Günstiges Sushi in Japan? Kaiten Sushi!
Kaiten Sushi ist bei uns das „Running Sushi“. Man sitzt auf Barhocker an einem Tresen. Vor der Nase läuft ein Fließband mit kleinen bunten Tellern mit Sushi und anderen Leckeren im Kreis. Heute habe ich ein Tablet, mit dem ich auch auf Zuruf Sushi bestellen kann, wenn es nicht auf dem Fließband zu finden ist.
Die Sushi-Basics sind inklusive
Ansonsten findet sich auf meinem Tischbereich Soyasoße, eingelegter Ingwer und Pulvermatcha. Jeder Platz hat zudem noch einen Zapfhahn, aus dem man sich heißes Wasser ziehen und das Pulver einrühren kann. Ich Blödi trinke erst einmal nur das heiße Wasser und bildet mir ein, dass es nach Grüntee schmeckt.
Misosuppe gibt es aus der großen Suppenkanone kostenlos dazu. Wenn man satt ist, fragt man per Tablet die Rechnung an. Die gestresste Dame rechnet die Preise meiner kleinen bunten Teller zusammen und drückt mir einen Zettel in die Hand. Damit kann ich dann vorne an der Kasse zahlen.
Meine Sushi-Auswahl und was sie gekostet hat:
- 4 Thunfisch-Rollen, die so groß wie 8 in Deutschland waren: 1,86 €
- 2 Garnelen-Nigiri: 1,86 €
- zwei gebratene Lachs mit Lachstatar oben drauf-Nigiri: 2,20 €
- 2 Sushirollen mit frischen Lachsstücken auf Reis: 2,20 €
Ankunft in Takayama: Die schönste Bahnstrecke Japans?
Um 14.48 Uhr nehme ich dann den JR Express Zug nach Takayama. Und erlebe die wohl schönste Bahnstrecke der Welt. Wir fahren mitten durch die Berge. Links und rechts von mir geht es steil bergauf. Ich sehe immergrüne Wälder, schroffe Felsen und hohe Bergketten im Hintergrund. Immer entlang des breiten und türkisblauen Wassers mit seinen Stromschnellen und kleinen Wasserfällen. Ein Traum!
Ein ganz neues Körpergefühl – ganz ohne Schweiß auf der Stirn
Angekommen in Takayama ist verspüre ich ein ganz neues Gefühl: Ich schwitze nicht. Es sind angenehme Grad in den 20ern, die Luftfeuchtigkeit liegt unter 50 %. Ich komme mit trockenem Gesicht im Hostel an. Doch die Freude hält nicht lange, denn leider soll es die kommenden 10 Tage durchgehend regnen. Ich hoffe, dass ich trotzdem zum Wandern komme.
Kamikochi in den Alpen und Koyasan südlich von Osaka, was ich ja wegen dem Taifun nach hinten schieben musste, sollten eigentlich meine Japan-Highlights werden.
Was heute sonst noch in Takayama passiert ist
Am Abend gehe ich dann mit meinen Roommates Audrey und Habe-den-Namen-nicht-verstanden auf das Latern Floating Festival in Takayama. Zum Abschluss der Obon-Woche (japanischer Feiertag zum Gedenken an verstorbene Vorfahren) wuerden heute schwimmende Laternen auf den Fluss gesetzt. Wenn diese zum Meer fließen, werden die Geister der Vorfahren in den Himmel geschickt.
Die gesegnete Birne eines Mönches
Dazu findet eine Mönchs-Zeremonie auf der Brücke über dem Fluss statt. Es ist faszinierend zu hören, wie die Mönche ihren Gebetsgesang minutenlang predigen und wie sie diese mit Klangschalen und Schlagzeugen unterstützen. Wir sind übrigens bis zum Schluss geblieben und haben gesehen: Die obstigen Opfergaben werden am Ende an die „Zuschauer“ verteilt. Und so bekommen wir die gesegnete Birne eines Mönches.
Zum Abschluss gibt es dann noch einen Schluck Sake von Habe-den-Namen-nicht-verstanden. Wird definitiv nicht mein Lieblingsgetränk.
Meine Japan Ausgaben heute:
Was kostet Nagoya?
- eine Postkarte: 0,85 €
- drei Briefmarken: 1,78 €
- Aufladen meiner Bahnkarte: 8,46 €
- Haarband: 3,51 €
- Mittagessen: Sushi für 8,77 €
- Snack: Iced-Matcha für 4,40 €
Was kostet Takayama?
- Mehrbettzimmer im Hostel in Takayama (K’s House Takayama): 76,25 € (für 5 Nächte)
- Abendessen: kleine Nudelpackung, Pancake-Bohnen-Gebäck und eine große Flasche Wasser: 3,38 €