Thailand ohne Schnorcheln ist wie Bangkok ohne Pad Thai. Man muss es einfach machen. Schnorcheln auf Koh Chang durfte also bei meinem Inselurlaub nicht fehlen. Ich muss allerdings sagen, dass ich ein wenig enttäuscht war. Die Unterwasserwelt ist nicht (mehr?) sehr bunt und auch die Schnorchelspots waren eher unspektakulär. Ich habe gehört, dass man auf Koh Chang lieber direkt vom Strand aus schnorcheln geht, als auf ein Schnorchel-Boot zu gehen.
Bevor mein Schnorchel-Trip auf Koh Chang um 8 Uhr startet, esse ich mich erst einmal durch das Frühstücks-Buffet vom Nong Bua Seafood Restaurant, bei dem Gäste vom Pajamas Hostel kostenlos frühstücken können. Es gibt thailändische Nudeln in Gravy, Toast mit Marmelade und Schoki, Pancakes oder Waffeln, jeweils ein Ei und ganz viel Obst.
Punkt 8 Uhr werde ich vom Boot-Transfer, von einem Songthaew, abgeholt. Und rate mal: Ich bin die Einzige unter Chinesen. Wir sitzen so eng beieinander, dass ein Gast auf dem Vorsprung des Gefährtes stellen muss. Am Boot angekommen bin ich über die plötzliche Vielzahl der Gäste überrascht. Obwohl Low-Low-Season und Koh Chang wie ausgestorben ist, finden sich hier wieder alle zusammen. Das zweistöckige Boot ist komplett voll bekommen. Hinter mir sitzt eine deutsche Familie, die für zwei Jahre nach China ausgewandert ist. Der Mann arbeitet in irgendeiner Software-Firma, sie ist Hausfrau und Mutter. Die Kinder gehen auf eine internationale Schule und lernen Englisch. Vor mir sitzen zwei Chinesen, die mich für verrückt erklären, allein zu reisen und sich die ganze Fahrt über die Live-Übertragung der 70 Jahr-Feier Chinas reinziehen.
Fazit: Schnorcheln auf Koh Chang
Das Schnorcheln ist nett, aber auch nicht wirklich besonders. Es gibt wenige Korallen, aber einige bunte Fischis und vor allem auch eins: die bunten Spiralröhrenwürmer, liebevoll und ganz offiziell auch Weihnachtsbaumwürmer genannt. Sie sehen aus wie kleine Weihnachtsbäume (werden nur bis 10 Zentimeter lang) und leuchten in dem schönsten Blau und Gelb.
Wir halten insgesamt vier Mal zum Schnorcheln an. Zwei Mal an einigen Felsen, die sich um den Granitstein ähneln. Einmal an einem super schönen Strand mit weißem Sand – und vielen vielen Menschen. Und einmal an einer einsamen Bucht mit einigen noch schlafenden Ferienwohnungen und einem langen Steg mit einem leeren Restaurant (?) drauf.
An Bord gibt es super leckeres Mittagessen: gebratene Glasnudeln mit Hühnchen, Curry und noch ein drittes Reisgericht. Al Nachmittagssnack werden uns gebratene Fleisch- und Ananasspieße gereicht. Dazu wieder viel Obst und Wasser.
Ein netter Ausflug, der dann gegen 17 Uhr am Hostel endet.
Sonnenuntergang und Pad Krapao
Natürlich schaue ich mir wieder den Sonnenuntergang am Strand an. Er ist wie immer spektakulär. Die Sonne geht einfach direkt über dem Meer unter, keine Berge oder Bäume, die im Hintergrund stören. Nur die Sonne, einige Wolken und ein unfassbares rot, das langsam in ein vibrierendes violett umschlägt. Schön!
Danach gehe ich mein zweitliebstes Essen hier in Thailand essen: Pad Krapao. Rinderhackfleisch mit gebratenem Basilikum und Reis. Eigentlich gibt es immer auch ein Spiegelei dazu. Das fällt mir allerdings erst morgen auf, sodass ich es gleich noch einmal essen muss.
Weil mir das Essen im Restaurant nebenan nicht so gut geschmeckt hat, gehe ich dieses Mal ein wenig weiter zum Chaw Chang Restaurant. Hier finden sich noch ein paar mehr offene Läden, ein Fitnessstudio und ein Touri-Souvenierladen. Trotzdem ist niemand mehr auf der Straße. Die Dame des Hauses habe ich aus dem Feierabend-Schlaf geholt. Neben mir sitzt nur noch ein Hund und schaut mir beim Essen zu.
Seit meine orangene Tasche in China gerissen ist (sehr zur Freude meines Freundes, der sie unfassbar hässlich fand), brauche ich eigentlich eine neue Tasche für Tagesausflüge, wenn ich nicht den Rucksack mitnehmen will. Eine schöne, robuste und funktionale Handtasche werde ich jetzt eh nicht finden. Darum kaufe ich mir einfach einen Jutebeutel. Ein schöner schwarzer Elefant prangt darauf. Ich verhandle knallhart. Der Händler noch härter. Er startet bei 14 Euro. Ich auf der Hälfte. Er kommt mir 1,40 Euro entgegen. Ich ihm auch. Und noch einmal. Und noch einmal. Er geht nicht mehr runter. Bis ich einwillige und 12,60 Euro für einen ollen Jutebeutel zahle. Knallhart.
Meine Ausgaben heute: Was kostet Thailand?
- Tagestrip Schnorcheln inkl. 2 Mahlzeiten, Wasser und Ausrüstung: 21,21 €
- große Flasche Wasser im Hostel auffüllen: 0,42 €
- Papaya-Shake zum Sonnenuntergang: 1,13 €
- Abendessen: Pad Krapao für 1,98 €
- Jutebeutel: 12,60 €
- Sekt-Wein-Gemisch am Abend: 1,07 €