Thailand ist zu Recht das Land des Lächelns. Nirgends habe ich so herzliche und gut gelaunte Menschen getroffen. Folgende Geschichte ereignete sich auf Koh Phangan. Nach einer durchtanzten Nacht wollten wir nur eins: essen! Und den guten Pong hat es getroffen. Er hat sich wacker geschlagen.
Lieber Pong,
ich möchte Dir einmal Danke sagen. Danke dafür, dass Du so ein engagierter Gastgeber warst. Nach der Full Moon Party ging es uns gar nicht gut (der letzte Bucket war wohl schlecht), aber Du hast uns wieder aufgeheitert und uns mit deinem delikatem Essen, Witz und Charme den Tag versüßt (Ja okay, einem von uns ging es nach deinem Essen noch schlechter als zu vor, aber der hat auch einen sensiblen Magen).
Deine 15 Seiten lange Speißekarte reichte von Sandwiches über Nudelgerichte hin zu delikatem Enten-Curry. Eine lange Liste ist ja immer ein Zeichen für gute Qualität. Wir waren zu acht. Als einzige Gäste haben wir es uns schön gemütlich gemacht in deinem kleinen Garten (nun verstehen wir auch warum Thais immer Nickerchen am Tag machen. Toll so um 14 Uhr auf dem Boden zu dösen).
Du kamst ganz aufgeregt zu uns: „Oh, acht Leute, so viele hat mein Restaurant ja noch nie gesehen“. Dann der Schockmoment: Jeder hat etwas anderes bestellt! Sogar das delikate Enten-Curry. Wie süß Du gekichert hast, als einer von uns eine Ente nachahmte. Gekugelt hast Du dich vor Lachen. Trotzdem habe ich auch die Verzweiflung in deinem Blick gesehen: „Essen für 8 Leute machen? Unmöglich!“. Nie werde ich dein blasses Gesicht mit dem verschobenen Lächeln vergessen. Ganz aufgeregt gingst du zu deiner Frau und zeigtest ihr die lange Liste der Bestellungen. Kopfschütteln. Verzweiflung.
Aber dann gingst du munter ans Werk und du verschwandest in der Küche, fleißig am brutzeln. Du ranntest raus aufs Feld neben an, um frisches Gemüse zu holen. Und noch mal. Und noch mal. Wir wissen ja: wer es nicht im Kopf hat, hat’s in den Beinen. Lieber Pong, Du musst sehr starke Beine haben. Dann musstest Du dich sogar noch auf deinen Roller schwingen, um fehlende Zutaten zu besorgen. Gut, du hast nicht viel Kundschaft und bei der riesen Speißekarte sicher nicht alles vorrätig. Vor allem keine Ente. Auch deine Frau lief wild umher. Dann kam noch die Omi. Alle am Laufen. Und plötzlich saßen wir ganz alleine in deinem Restaurant. Schön, dass Du uns so vertraut hast. So vergingen die Minuten, Stunden, Tage. Ganze 1 ½ Stunden mussten wir auf unser Essen warten. Das war die längste Zeit, die wir je auf etwas warten mussten, aber wie gesagt, dein Witz und Charme, verwandelte die Zeit in ein reines Schauspiel, dem wir gerne beisaßen. Wie süß, als Du dich dann entschuldigt hast. Für den Käse. Der auf dem Käse-Sandwich fehlt. Nicht für 1 ½ Stunden Wartezeit und eine kleine Essensvergiftung für einen von uns.
Ach Pong, sicher bist du nach unserem Besuch erst einmal erschöpft zusammengebrochen und hast ein Nickerchen auf dem Boden gemacht. Vielleicht konntest Du sogar das Restaurant für einen Monat zu machen, weil Du so viel Geld auf einmal an uns verdienst hast. Vielleicht hast du aber auch expandiert und viele Pong Restaurants über all in Thailand aufgemacht. Ich lese deinen Namen sehr oft irgendwo auf Schildern. Wir reden auch noch viel über dich und erheitern uns an der tollen Erfahrung mit dir.
Vielen Dank für alles. Mach’s gut, my friend.
Liebste Grüße
Deine Lisa (und die anderen)