In Osaka warte ich auf Korsa. Der Taifun Korsa lässt lange auf sich warten. Eigentlich wurde er bereits als tropischer Storm „degradiert“ Im Hostel nennen sie ihn „den langsamen Opa auf dem Fahrrad“, weil er sich sehr sehr langsam fortbewegt und schon einige Tage auf sich warten lässt. Und weil ich ein Angsthase bin, bleibe ich heute und auch morgen den größten Teil des Tages im Hostel. Ein paar Dinge konnte ich trotzdem abklappern.
Das Wetter macht mir dieses Mal einen Strich durch die Rechnung. Der ursprüngliche Plan für heute war: Rehe-Streicheln in Nara und am 15.08. dann zum Kojasan. Das Hostel dort schrieb mir aber, dass ich zum Taifun lieber nicht kommen sollte. Darum bleibe ich nun bis zum 17.08. in Osaka, also eine Nacht länger. Weil ich aber unbedingt noch nach Koyasan möchte, werde ich am Ende eine Nacht in Takayama verkürzen und wieder sechs Stunden hier runter fahren.
Osaka-Reisetipp Nr. 1: Shinsaibashi
Shinsaibashi ist Japan, wie ich es mir immer vorgestellt habe: bunte und laute Reklamen, überall quietschige Stimmen, Animes und viele Menschen, die Peace-Zeichen machen. In diesem Stadtteil findet man all das. Hier gibt es hippe Vintageläden, süße Shops für Kawaii-Girls, amerikanische Brands und sehr viel leckeres Essen.
Und gute Nachrichten: In dem Einkaufsladen Don Quijote, hier gibt es von Shampoo über USB-Kabel hin zu Süßigkeiten einfach alles, was das Herz begehrt, finde ich einen passenden Adapter für mein dickes Laptop-Ladekabel. Gut vorbereitet wie ich bin, hatte ich eigentlich eins dabei. Schusselig wie ich bin, hatte ich es am achten Tag verloren. Vor fünf Jahren fand ich hier meinen Hello Kitty-Wecker, als mein Handy kaputt ging. Heute habe ich also meinen Adapter gefunden, in den, mit ein bisschen Gewalt, auch mein Laptop-Kabel reinpasst. Und das Beste: einen tragbaren Ventilator zum Umhängen gab es auch noch. Bei diesen Temperaturen ein Muss. Doch die wichtigste Frage heute: Wie kommt ein Japaner darauf, seinen Einkaufsladen „Don Quijote“ zu nennen? Warum?
Osaka-Reisetipp Nr. 2: Osaka Castle
Das 450 Jahre alte Osaka-jo gehört mit zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Japan. Es sieht der Burg Himeji recht ähnlich, allerdings ist es ein wenig farbenfroher und hat viel mehr Verzierungen, wie zum Beispiel einen goldenen Tiger, an den Außenwänden. Im Inneren findet sich ein sehr innovatives Museum über die Burg. Hier wird die Geschichte nicht einfach nur auf Schildern erzählt, sondern audiovisuell dargestellt. Zu jedem historischem Abschnitt gibt es ein Mini-Bühnenbild, auf das ein Hologramm projiziert wird. Dafür wurden echte Menschen in historischen Gewändern abgefilmt, wie sie die Geschichte nachstellen. Innovativ!
Was sonst noch in der Megastadt passiert ist
Heute habe ich mich das erste Mal einsam gefühlt auf der Reise. Und das schon nach 11 Tagen! Bisher war ich oft nur mit chinesischen Touristen auf einem Zimmer, die kaum Englisch sprachen oder es gab keinen Gemeinschaftsbereich. Also einfach noch niemand richtiges dabei. Zudem kam noch das Wetter und dass ich viele Stunden alleine im Hostel verbracht habe. Außerdem sind heute alle abgereist, sodass ich fast alleine in einem 24-Betten-Zimmer bin. In solchen Momenten wünschte ich mir dann doch nicht alleine reisen zu müssen, sondern Freunde um mich herum zu haben.
Aber ich bin mir sicher: Eine Nacht darüber schlafen und morgen sieht die Welt schon wieder besser aus. Die Stimmung hier im Hostel ist eigentlich ziemlich gut. Es gibt zwei Gemeinschaftsbereiche. Da wird sich doch wohl jemand finden.
Meine Ausgaben heute: Was kostet Japan?
- Mittagessen: 6 Gyoza für und 2,03 € und eine frittierte Waffel in Fischform mit Süßkartoffel-Filling für 1,82 €
- tragbarer Handventilator: 8,43 €
- Adapter für Japan: 8,50 €
- Eintritt in das Osaka Castle inklusive Museum: 5,07 €
- Abendessen, Essen für den kommenden Tag und eine große Flasche Wasser: 10,14 €